Fakten zu Bandagenteilen

Ziele der Verdichtung

  • Hohlraum reduzieren
  • Tragfähigkeit verbessern
  • Hohe Ebenheit in Längs- und Querrichtung
  • Hohe Anfangsgriffigkeit
  • Maximales Verdichtungsergebnis in möglichst kurzer Zeit


Verdichtungsarten

Statische Verdichtung

Bei der statischen Verdichtung wird durch die aufgebrachte Belastung der Walze in der zu verdichtenden Schicht eine Schubspannung bewirkt. Eine Verdichtung erfolgt aber nur dann, wenn die Schubspannung nahe an die Scherfestigkeit des Mischguts herankommt, das heißt immer dann, wenn plastische Verformungen auftreten. Die einzelnen Mineralkörner bewegen sich und lagern sich in eine dichtere Position um. Der Hohlraumgehalt wird vermindert, die Stabilität erhöht.

Dynamische Verdichtung

Bei der Vibrations- und Oszillationsverdichtung werden durch die Bandage schnell aufeinanderfolgende Kräfte in Form von Schwingungen in die Asphaltschicht eingeleitet. Die einzelnen Partikel der Asphaltschicht werden durch die dynamischen Kräfte in Bewegung versetzt. Dadurch wird die Reibung der Körner untereinander vermindert. Zugleich können sich die Körner leichter in eine günstige bzw. dichtere Position umlagern.

  • Verdichtung durch Vibration
    Traditionelle Vibrationswalzen sind mit einem Kreisrüttler in der Bandage ausgestattet. Dieser bewirkt durch schnelle Rotation, dass die Bandage vibriert und vertikale Verdichtungskräfte in den Boden geleitet werden. Der Einsatz von Vibration ist für fast jede Anwendung im Erd- und Asphaltbau geeignet. Sie ist heutzutage aus dem Baustellenalltag nicht mehr wegzudenken und erzielt höchste Verdichtungsergebnisse.
  • Verdichtung durch Oszillation
    Neben der Vibration bietet HAMM auch Oszillationsbandagen an. Bei diesen erzeugen gleichsinnig drehende Massen ein Moment um die Bandagenachse. Das Moment ändert während einer Drehung der Masse seine Wirkrichtung (vor- und rückwärts), sodass eine oszillierende Bandagenbewegung entsteht. Hierbei werden Schubkräfte in den Boden eingeleitet.

Minimale Schwingungsbelastungen für das Umfeld

Durch die Oszillation werden deutlich geringere Schwingungsbelastungen erzeugt (siehe rechte Abbildung). Es entstehen nur bis zu 10 Prozent der Belastungen im Vergleich zur Vibration (siehe linke Abbildung). Oszillationswalzen verbrauchen ihre Leistung nicht zur ungewollten Schwingungsanregung des Umfeldes, sondern leiten diese gezielt in das zu verdichtende Material ein – genau dort, wo die Energie benötigt wird. Geringe Schwingungen sind ein Garant für eine längere Lebensdauer der Maschine und bieten ein Optimum an Fahrkomfort.

Das von HAMM entwickelte Oszillationssystem basiert nicht auf komplizierten mechanischen Regelmechanismen, sondern nutzt allein die physikalischen Gesetze. Je nach Materialsteifigkeit des Untergrunds passt sich dabei der Amplitudenwert von selbst an. Das bedeutet, dass sich die Amplitude kontinuierlich entsprechend der steigenden Bodensteifigkeit verringert. In dem Maße wie sich die Amplitude verringert, steigt die auf den Boden übertragene Leistung.

Das nachfolgende Video veranschaulicht die verschiedenen Verdichtungsarten:

Diverse Bandagenkonstruktionen


Bandagenkonstruktion - äußerer Aufbau

  • Glattmantelbandage
    Die Glattmantelbandagen mit ihrer glatten Oberfläche sind hauptsächlich dann im Einsatz, wenn eine ebene, gleichmäßige Oberfläche erstellt werden soll. Beispiele sind eine Asphaltdeckschicht oder das Planum im Erdbau.
  • Stampffußbandage
    Stampffußbandagen werden im Erdbau und beim Kaltrecycling eingesetzt. Dieser Bandagentyp knetet und raut den Boden auf. Durch die Stampffüße vergrößert sich die Oberfläche des Bodens, sodass feuchte Böden schneller austrocknen können. Stampffußbandagen bestehen aus Glattmantelbandagen, auf die trapezförmige Stollen aufgeschweißt werden.


Bandagenkonstruktion - innerer Aufbau

  • Vibrationsbandage
    Walzen mit Glattmantel- oder Stampffußbandagen für die dynamische Verdichtung sind mit einer Vibrowelle ausgerüstet. Diese erzeugt mithilfe einer Unwucht vibrierende Schwingungen. Der Kreisrüttler erzeugt dabei eine vertikale, sinusförmige Krafteinwirkung auf den Untergrund.
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  • Oszillationsbandage
    Bis zu vier Unwuchtwellen (HD+ 120 und HD+ 140) mit je zwei Unwuchten, um 180° phasenverschoben, rotieren und erzeugen eine Vorwärts-rückwärts-Drehbewegung der Bandage. Die Bandage liegt dabei zu 100 Prozent auf dem Untergrund auf. Bei dieser Art der dynamischen Verdichtung können Unterbau und Fahrbahnbeläge häufig schneller verdichtet werden und erreichen einen höheren Verdichtungsgrad. Es entstehen deutlich geringere Schwingungsbelastungen im Maschinenumfeld und die Gefahr von Kornzertrümmerung und Überverdichtung wird minimiert.
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  • VIO-Bandage
    Je nach Stellung der Unwuchten zueinander (phasengleich oder um 180° phasenverschoben) verdichtet der Walzenzug mit Vibration oder Oszillation. Die Einstellungen von Frequenz und Amplitude für beide Bandagen sind absolut unabhängig voneinander möglich (mehr Flexibilität und Leistungssteigerung).
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